Überwachungssystem erkennt Stromfresser
www.pressetext.at [2007-04-04]
Sensoren messen laufenden Stromverbrauch einzelner Geräte
Forscher
am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS)
http://www.iis.fraunhofer.de arbeiten an einem Monitoring-System,
mit dem der Stromverbrauch einzelner Geräte im Haushalt effektiv
überwacht und beobachtet werden kann. "Unser Ziel ist es, mithilfe einer
exakten und intelligenten Strommessung, Energiefresser zu identifizieren
und mögliche Probleme mit den Geräten festzustellen", sagt der
zuständige Abteilungsleiter Karl-Heinz Ronge im Gespräch mit pressetext.
Das System warnt den Besitzer beispielsweise, wenn die Waschmaschine
verkalkt ist und daher zu viel Strom verbraucht.
Kernstück des Systems ist ein zentrales Modul, das im Sicherungskasten
des Haushalts angebracht ist. "Sensoren an jedem Elektrogerät messen
kontinuierlich die Stromleistung", erklärt Projektleiter Peter Heusinger.
"Sie senden diese Information an einen Server, der sich als
Hutschienenmodul im Sicherungskasten verbirgt." Im Servermodul berechnet
ein Computerprogramm für jedes Gerät den aktuellen Stromverbrauch und
vergleicht die Werte automatisch mit den früheren. Steigt beispielsweise
der Stromverbrauch des Kühlschranks langsam immer weiter an, könnte dies
etwa daran liegen, dass die Dichtung brüchig geworden ist."
Stellt das Modul derartige Anomalien fest, so wird eine entsprechende
Mitteilung ausgegeben. "Das kann in Form einer SMS, einer Nachricht auf
einem Display in der Küche oder einer Nutzeroberfläche am Computer sein
- je nachdem, wie der Anwender es wünscht", so Heusinger. Der Nutzer
kann sich nicht nur den mittleren Stromverbrauch der einzelnen Geräte
anzeigen lassen, sondern den Verbrauch erstmalig auch während des
Betriebs verfolgen. So lässt sich beispielsweise kontrollieren, ob das
Sparprogramm der Spülmaschine hält, was es verspricht. Kommt ein neues
Gerät hinzu, wird dies automatisch vom Server erkannt.
Den Prototypen des Systems stellen die Forscher auf der Hannover-Messe
http://www.hannovermesse.de vor. "Es ist denkbar, dass zukünftig in
jedem handelsüblichen Elektrogerät ein Stromsensor integriert ist", sagt
Ronge. "Bei unserem Prototyp verwenden wir derzeit Zwischenstecker, die
die Messdaten an das Zentralmodul senden. Diese sind derzeit jedoch noch
teuer, weshalb sie für den freien Markt noch nicht geeignet sind. Daran
arbeiten wir jedoch schon." Das Monitoring-System selbst ist dagegen
schon recht weit fortgeschritten. "In etwa einem Jahr könnte es
marktreif sein", meint Heusinger. |